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Marianne Krüll
Im Netz der Zauberer - eine andere Geschichte der Familie Mann
527 S., 101 Fotos, 3 Familientafeln.
Erstveröffentlichung:
Arche Verlag, Zürich 1991.
ISBN 3-7160-2133-4.
Korrigierte Neuauflage als Taschenbuch:
Fischer Taschenbuch Verlag,
Frankfurt 1993 und 1999.
ISBN 3-596-111381-4.
Durchgesehene und ergänzte Neuauflage als Hardcover:
S. Fischer Verlag
Frankfurt 2005
ISBN 3-10-042030-6
14. durchgesehene und nach der Hardcover-
Ausgabe 2005 ergänzte Neuauflage
als Taschenbuch
Fischer Taschenbuch Verlag
Frankfurt 2010
ISBN 3-596-111381-1.
Im Februar 1992 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste Platz 27.
Bis 2005 ca. 115.000 verkaufte Exemplare.
Übersetzungen Inhaltsverzeichnis Verlagsankündigung Rezensionen
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Übersetzungen: |
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Spanisch: |
La Familia Mann. Barcelona 1992 (Edhasa). ISBN 84-350-1228.
Übers.: Adan Kovacsis. |
Französisch: |
"Les Magiciens. Une autre
histoire de la famille Mann". Paris 1995 (Editions du Seuil). ISBN
2-02-018324-2. Übers.: Marielène Weber |
Italienisch: |
"Nella Rete dei Maghi. Una
storia della famiglia Mann". Torino 1993 (Bollati-Boringhieri). ISBN
88-339-0805-4. Übers.: Mirella Torre Casalino. |
Japanisch: |
"Im Netz der Zauberer - Eine andere Geschichte der Familie Mann" Tokyo 1997 (Shin-Yosha). ISBN 4-7885-0596-7.
Übers.: Kimiko Murakami und Kuniyasu Miura. |
Portugiesisch/
Brasilianisch: |
"Na Rede dos Magos - Uma outra
história da família Mann". Rio de Janeiro 1997 (Editora
Nova Fronteira). ISBN 85-209-0905-1.
Übers.: Erlon José Paschoal. |
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Inhaltsverzeichnis:
Gefangen im Netz der Zauberer
Danksagung
Nachträge zu den Taschenbuchausgaben von 1993 und 1999
Klaus Manns Selbstmord
Julia da Silva Bruhns - Kindheit und Jugend
Emma Bruhns und der "große Ludwig"
Die Familie Mann
Die Eheleute Thomas Johann Heinrich und Julia Mann
Heinrich Mann als Kind
Thomas Mann als Kind
Die Bürde des Thomas Johann Heinrich Mann
Heinrich, der Rebell
Fluch und Tod des Thomas Johann Heinrich Mann
FOTOS: Die Lübecker Jahre
Auflösung und Neubeginn
"In einer Familie"
Thomas Friede-Mann Buddenbrook
Heinrich und Carla
Der Brüderstreit um "Die Jagd nach Liebe"
Thomas Mann und Paul Ehrenberg
Die Schwester Lula
Katia Pringsheim - die "große Lebensangelegenheit"
Die Pringsheims
Hedwig Dohm
Thomas Mann und Katia Mann - die ersten Ehejahre
Erika und Klaus, Golo und Monika
Eriks Tod
Carlas Tod
"Der Tod in Venedig"
Der große Bruderzwist
Elisabeth, das "Kindchen", und Michael, der "Beißer"
Der Tod Julia Manns und Julia Löhrs
FOTOS: Die Münchner Jahre
Heinrich Mann und die Weimarer Republik
Heinrich Mann und die Frauen
Verwirrung und Revolutrion im Hause Thomas Manns
Bergschule, Odenwaldschule und die Folgen
Kaspar mit "Anja und Esther"
"Der fromme Tanz" des Sohnes mit dem Vater
Des Vaters "Unordnung und frühes Leid" - des Sohnes "Kindernovelle"
Rundherum mit Erika
Der Nobelpreis und sein Schatten
Mene Mene Tekel - "Die Schrift an der Wand"
Erika Mann und die Pfeffermühle
1933 und die ersten Jahre der Emigration
"Henri Quatre" und Nelly Kröger
Thomas Mann in den USA - "Joseph, der Ernährer"
Der "Doktor Faustus" des Vaters und der "Mephisto" des Sohnes
"Der siebente Engel"
Viktor und Heinrich - der Tod der Brüder
"Felix Krull" und das Ende des "Erwählten"
Katia Mann - "Die Betrogene"?
Nachlese
Das Netz ist ausgebreitet
FOTOS: Zürich - Anfang und Ende der Emigration
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Bildnachweis, Register
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Verlagsankündigung:
"Was für eine sonderbare Familie sind wir! Man wird
später Bücher über uns - nicht nur über einzelne
von uns - schreiben", ahnte Klaus Mann bereits 1936. Jetzt, da neben
den Werken auch Briefe und Tagebücher von Thomas, Heinrich, Erika
und Klaus Mann vorliegen, dazu die Erinnerungen anderer
Familienmitglieder ist dieses "Später" erreicht, um ihre erlebten
und Literatur gewordenen Geschichten im Vergleich mit- und zueinander
kritisch zu beleuchten.
Die Soziologin und Familienforscherin Marianne Krüll folgt in
ihrer, auf langjährigen intensiven Forschungen basierenden
Biographie der Familie Mann den Fäden des Netzes, in dem sie alle
verstrickt waren. Ihr Ausgangspunkt ist der Selbstmord von Klaus Mann,
den sie vor dem Hintergrund des Generationen umspannenden Gewebes von
Schuld, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Tod betrachtet. Sie legt
dar, wie Erfolg und Scheitern, Selbstverwirklichung und
Selbstvernichtung auf unterschiedlichste Weise von den Mitgliedern
dieser Familie gelebt wurden. Mit ihrer - biographische Details und
Werkzitate unkonventionell zusammenführenden - Betrachtungsweise
entwickelt Marianne Krüll ein faszinierendes Panorama und
Psychogramm einer Familie, die für die Literatur des 20.
Jahrhunderts von eminent wichtiger Bedeutung war. Daß "die
Geschichte einer anderen Familie zu erzählen oder sich
anzuhören", wie sie schreibt, immer auch heißt, "sie mit der
eigenen zu vergleichen", verleiht dem Buch eine zusätzliche
Dimension.
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Aus Rezensionen:
"stern", Hamburg. September 1991. Joachim Köhler:
Die Bonner Soziologin und Familienforscherin Marianne Krüll
läßt jetzt grelles Licht in dieses Dunkel fallen. Fast zehn
Jahre lang suchte sie in den Mann-Archiven der beiden Deutschland nach
Gründen für den Selbstmord des 42jährigen (Klaus Mann)
und geriet dabei in "ein Netz aus wahren und erfundenen Geschichten der
Familie". Das Ergebnis ihrer Suche, die Familien-Biographie der Manns,
dröselt mit kombinatorischem Wagemut jenes "Gewebe aus Schuld,
Haß und Tod" auf, zu dem bisherige Biographien und Mann-Kenner
pietätvoll Distanz wahrten.
"Die Presse", Wien, Oktober 1991. Dieter Lenhardt:
... Krülls Stil ist einfach, kraftvoll und spannend, das
gefürchtete Soziologendeutsch ist dieser Soziologin fremd. ...
Hier entsteht eine attische Tragödien-Familie der Neuzeit; und wir
vermeinen, Ödipus, Iokaste und Antigone, ... zu erblicken, im
feinen Tuch einer unsterblich erzählten, wenn auch sonst lange
schon versunkenen feingeistigen décadence.
"Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt". Oktober 1991. Barbara Dobrick:
Bewundernswert ist Marianne Krülls detektivische Energie: Sie hat
nicht nur die vorliegenden Veröffentlichungen und deren Quellen in
zahlreichen Archiven akribisch studiert, sondern auch gänzlich
unbekanntes Material zutage gefördert. ... Die wohl aufregendste
Leistung von Marianne Krüll: In ihrer Arbeit verknüpft sie
gesicherte biographische Daten mit psychoanalytischen Deutungen und
verweist auf Belege, die sie für ihre Interpretationen in den
Werken von Heinrich, Thomas und Klaus Mann gefunden hat. ...
Unheimlich, ja bedrückend, ist zu sehen, wie diese Werke selbst
die Macht des Faktischen für ihre Urheber erlangten und die
Nachkommen der Familie bis heute bestimmen. ... Diese Hypothek war
für manche zu tragen, etliche Familienmitglieder sind jedoch an
ihr zugrunde gegangen. ... Marianne Krüll, die mit ihrer
Untersuchung "Freud und sein Vater" bereits eine zum Standardwerk
gewordene Familienerforschung und -analyse vorgelegt hat, hat sich bei
ihrer Arbeit über die so weit verzweigte Familie Mann nahezu
Unmögliches vorgenommen: Sie ist der Geschichte aller
Familienmitglieder über sechs Generationen gefolgt und hat ihre
Ergebnisse in Beziehung zu den Werken der Manns gesetzt ...
Faszinierend ist dieses Buch dabei sicherlich nicht nur für
Fachleute der einen oder anderen Disziplin, deren übliche Grenzen
Marianne Krüll souverän überschreitet, sondern für
alle, die Interesse an der eigenen und damit meist auch an anderen
Familiengeschichten haben. Krüll ist es zudem gelungen, ihre
begeisterte Neugier in ihrem Buch spüren zu lassen und ihre
Gedanken gleichzeitig präzise und lebendig auszudrücken. So
ist man beim Lesen selbst vom "Netz der Zauberer" und dessen Entwirrung
durch Marianne Krüll von der ersten bis zur letzten Seite gebannt.
"Berliner Morgenpost". Oktober 1991. Franziska Geitel:
Marianne Krülls Buch ist ein eindringliches und spannendes
Porträt der Familie Mann. Es ist auch eine Anregung, sich immer
wieder mit den Werken dieser Familie zu beschäftigen. Nicht nur
mit den bedeutenden Romanen von Thomas Mann, sondern gerade auch mit
denen seiner Kinder und Geschwister. Die Autorin versteht es, mit
Anteilnahme und Sensibilität das Leben der Manns nachzuzeichnen.
Vor allem (interessierten sie) die Frauen und ihre Sehnsüchte nach
einem anderen Leben.
"Frankfurter Rundschau", Dezember 1991. Gerhard Härle:
So betrachtet ist diese Familien-Geschichte, wie Marianne Krüll
sie erzählt, eben nicht eine andere Geschichte von Familie,
sondern unsere Geschichte, die in der Geschichte der Familie Mann
prototypisch zum Ausdruck kommt. Diese Großfamilie von Geachteten
und Geächteten, Siegern und Verlierern hat sich wie keine zweite
in schier exhibitionistischer Hingabe der Öffentlichkeit mit allen
nur denkbaren anstößigen Themen - Narzißmus, Inzest,
Drogensucht, Homosexualität und Selbstmord - ausgeliefert.
"Hamburger Abendblatt", Januar 1992. Armgard Seegers:
Marianne Krüll hat mit ihrem (Buch) eine so spannende,
faszinierende Lektüre, eine so gründliche Untersuchung der
einzelnen Mitglieder der Familie Mann über zwei Jahrhunderte
geschaffen, daß man jedes Kapitel förmlich verschlingt. ...
Diese lebendige Familiengeschichte einer durchaus nicht normalen und
dennoch ganz realen Familie wird auch alle diejenigen im "Netz der
Zauberer" fangen, die ihrer eigenen Familiengeschichte nachspüren
wollen.
"Tages-Anzeiger - Das Magazin" Zürich. Dezember 1991. Nicole Müller:
"Der Klappentext hat nicht zu viel versprochen, denn Krüll
gelingt, was nur wenige können: ohne Ehrfurcht und Häme
hinter die Kulissen zu sehen. Die Betrachtungsweise der Soziologin ist
ungewöhnlich, denn sie leistet Knochenarbeit, indem sie
Familienfakten mit den weltberühmten Fiktionen konfrontiert. Das
Buch ist unauffällig gut geschrieben und hat eher einen
nachdenklichen denn polemischen Charakter. Wenn Krüll das
Beziehungsgeflecht um die "Zauberer" Thomas und Heinrich herum
ausleuchtet und dabei insbesondere den bisher wenig erforschten Frauen
in der Familie Mann nachgeht, kann einem schon auch das eine oder
andere aus der eigenen Familiengeschichte dämmern. Ein tolles Buch
für alle, die keine Lust haben, den Lehrsatz "Literatur ist
Literatur ist Literatur" nachzubeten.
"Deutschlandfunk". Dezember 1991. Petra Wallis:
Die "andere Geschichte der Familie Mann", eine Enthüllungsstory -
sie weckt aber auch erneut den Wunsch, die inzwischen als klassische
Moderne "abgehakten" Werke von Heinrich, Thomas und Klaus Mann noch
einmal zu lesen.
"Sächsische Zeitung", Februar 1992. Wolf Scheller:
Die Familienforscherin beschäftigt sich auch ausführlich mit
den Frauen der Familie Mann ... Dies ist nicht nur eine gut lesbare
Psycho-Studie, ... ebenso eindrucksvoll ist ihr Vermögen, mit
großem Scharfsinn Figuren und Handlungsstränge im Mannschen
Oeuvre mit der Familiengeschichte in Beziehung zu setzen. Auf dem Weg
zur "Entmythologisierung" Manns ist dies eine wichtige Etappe.
"Schnüss", Bonn. März 1992. Dieter Münk:
"Frau Krülls Blick auf das "Netz der Zauberer" ist nicht der Blick
auf isolierte Biographien, sondern sorgfältig recherchierte
Genealogie und Familien-Psychogramm zugleich. Und die Monographie ist -
nicht zuletzt - eine literaturwissenschaftliche Analyse, von welcher
sich so manche germanistische Arbeit eine dicke Scheibe abschneiden
könnte.
"Sozialmagazin", Mai 1992. Wolfgang Geisler:
Bei allem Mißtrauen gegen Superlative: Dies ist das
eindrucksvollste, bewegendste, faszinierendste, schockierendste Buch
zum Thema Familie seit langem. ... So monströs der Gegenstand des
Buches, so ungewöhnlich der Ansatz der Verfasserin. Marianne
Krüll, Bonner Familien- und Frauen-Forscherin, beginnt ihre
"andere Geschichte der Familie Mann" mit Fragen nach den Ursachen
für Klaus Manns Selbstmord. ... Der Leser dankt der Autorin ihre
Scheu vor der selbstgewissen Pose akademischer Besserwisserei. Ihr Buch
zeigt, wessen Menschen fähig sind, vor allem aber ihr Leid. Und
daß beides zusammengehört, in der Größe wie im
Versagen.
"Giessener Anzeiger", April 1992. Ts:
Seit das Buch erschienen ist, hat es die Literaturwelt verblüfft.
... Während ihrer fast zehnjährigen Forschungsarbeiten in den
Mann-Archiven in Ost und West geriet die Autorin immer tiefer in ein
Netz aus wahren und erfundenen Familiengeschichten. ... Doch das, was
alles niedergeschrieben wurde, reichte der Soziologin Marianne
Krüll nicht. So fragt sie zum Beispiel auch: Warum ist über
diese oder jene Begebenheit - wo doch die Schriftsteller der Familie
jede Kleinigkeit festgehalten haben - nichts geschrieben worden?
"Saarländischer Rundfunk 2" KulturRadio. Juni 1995. Ilka Albers:
In ihrem Buch zeigt (die Soziologin und Familienforscherin Marianne
Krüll) auf, wie Erfolg, Scheitern, Selbstverwirklichung und
Selbstvernichtungen von Frauen und Männern in der Familie gelebt
wurden. Vor allem interessierten sie die Frauen, die dem Erfolg der
berühmten Männer dienten, als Menschen aber nicht wirklich
geachtet wurden. Die Frauen waren in Schuld, Verzweiflung und
Hoffnungslosigkeit bis hin zur Selbstzerstörung verstrickt und
boten so als lebendiges Material Stoff für die literarischen Werke
der Männer.
Geleitwort für die brasilianische Ausgabe "Na Rede dos Magos" Rio de Janeiro 1997. Frido Mann:
Ein ganz neuartiger, nicht literaturwissenschaftlicher, sondern
familiensoziologischer Zugang zu den Weltschriftstellern Thomas und
Heinrich Mann, entmystifizierend, provozierend, spannend, mutig. Die
jahrhundertealte, sich über mehrere Kontinente erstreckende
Geschichte der Manns wird vor dem Leser als ein Zaubernetz
ausgebreitet, in dem nicht nur die Opfer und Verlierer, vor allem die
Frauen und Kinder der Zauberer, sondern auch die Zauberer selbst
psychologisch tief verstrickt sind. Eine Solidarisierung, die
sympathisch wirkt und im Leser Betroffenheit erzeugt, sofern die
Lektüre auch auf Parallelen in der eigenen Biografie hinlenkt.
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