Frauen-Spiritualität als eine neue Quelle der Kraft wurde mir zuerst durch die Bücher der Amerikanerinnen Starhawk (The Spiral Dance) und Vicki Noble (Mother Peace Tarot) eröffnet. Ich ging sodann auf die Suche nach gleichgesinnten Frauen in meiner Nähe und fand einen Kreis von "Schwestern", mit denen ich nun schon seit vielen Jahren die acht Feste im Jahreskreis rituell feiere: Lichterfest, Frühlingsfest (Frühlings-Tag- und Nachtgleiche), Walpurgis, Sommer-Sonnenwende, Kräuterweihfest (Schnitterinnen-Fest), Erntefest (Herbst-Tag- und Nachtgleiche), Dunkelheitsfest, Winter-Sonnenwende.

In einem Aufsatz Women's Spirituality für eine amerikanische Zeitschrift habe ich diese Erfahrung beschrieben.

Gemeinsam suchen wir nach unserer, im Patriarchat verlorengegangenen Frauen-Geschichte aus vorschriftlicher Zeit, die uns überall noch in Mythen, in archäologischen Funden (die ersten Skulpturen von Menschenhand sind kleine Frauenfiguren, die bis zu 30.000 Jahre alt sind!), in Steinkreisen, Kultorten auf der ganzen Welt überliefert sind.

Wir lassen uns von den Forschungen anderer Frauen leiten (Marija Gimbutas, Heide Göttner-Abendroth, Gerda Weiler, Luisa Francia, und viele, viele andere).
In den vergangenen Jahren erkundeten wir die Spuren der frühen, Frauen-zentrierten Kulturen auf Malta, in Griechenland, in Süd-England, auf Menorca, in Tirol, auf Rügen, im Elbsandsteingebirge, in Irland, vor allem aber in unserer nahen Umgebung: in Köln, Bonn, in der Eifel, wo es viele Kult-Stätten gibt (z.B. die Matronen-Steine, die unter dem Bonner Münster und in der Eifel gefunden wurden).

Große Feste feierten wir zusammen mit anderen Frauen: 1986 das Fest der 1000 Frauen (zu Ehren von Judy Chicago und ihrem Kunstwerk "Die Dinnerparty") in Frankfurt, 2000 das Hambacher Fest zur Proklamation des Zeitalters der Frauen, das Fest der 2000 Frauen (Einweihung eines Labyrinths der Frauen) in Frankfurt. Wir trafen uns auch zu verschiedenen Veranstaltungen in der Melanchthon-Akademie, Köln und in den Frauenferienhäusern Zülpich und Charlottenberg.

Ich freue mich darauf, mit anderen Frauen, die die Jahreskreis-Feste feiern oder auf andere Weise Frauen-Spiritualität praktizieren, in Verbindung zu treten, um Gedanken auszutauschen.